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Label-Check deckt auf: Schweinefleisch bleibt ein Tierleid-Produkt – Fachgeschäfte bieten eine verantwortungsvolle Alternative

Nur 14 Prozent der Gütesiegel für Schweinefleisch erfüllen hohe Tierwohlstandards. Warum der Einkauf beim Fleischfachgeschäft des Vertrauens eine nachhaltigere Wahl sein kann.

Gütesiegel im Fokus: Mehr Schein als Sein?

Die Ergebnisse des Label-Checks sind ernüchternd. Von den 21 untersuchten Labels scheitern mehr als zwei Drittel an grundlegenden Tierschutzkriterien. Besonders gravierend: Nur 35 Prozent der Labels erfüllen Mindeststandards. Große Marken wie TANN, Hofstädter oder Clever schneiden enttäuschend ab. Inhaberin von Marken und Produzenten greifen teils zu Scheinlabel, die Konsument:innen in die Irre führen. „Selbst erfundene Tierwohl-Mogel-Labels sind auf dem Vormarsch“, warnt Esther Kronthaler von Tierschutz Austria.

Schweine leiden weiter: Tierwohl oft nur leere Versprechen

  • Kastenstände und Vollspaltenböden sind bei den meisten Labels erlaubt.
  • Kontrollen erfolgen teilweise nur alle 50 Jahre.
  • Die CO₂-Betäubung, bei der Schweine minutenlang Todesängste erleiden, ist selbst bei Biolabels nicht ausgeschlossen.

Ein kleiner Lichtblick: Rund 14 Prozent der Labels, darunter „Ja! Natürlich“ und „Zurück zum Ursprung“, setzen auf deutlich verbesserte Tierwohlstandards.

Fleischfachgeschäfte als nachhaltige Alternative

Während viele Gütesiegel enttäuschen, bietet der Einkauf im Fleischfachgeschäft des Vertrauens eine echte Alternative. Hier steht die persönliche Beziehung zu regionalen Landwirt:innen und Metzger:innen im Vordergrund. Kund:innen können sicher sein, dass das Fleisch unter ökologischen und nachhaltigen Bedingungen produziert wurde – ohne irreführende Labels. Fachgeschäfte setzen auf Qualität, Transparenz und oft auch auf Fleisch aus artgerechter Haltung.

Politik und Konsument:innen in der Verantwortung

Tierschutz Austria fordert strengere Kriterien für Gütesiegel und eine verpflichtende Haltungskennzeichnung im Einzelhandel und der Gastronomie. Doch auch Konsument:innen können einen Unterschied machen, indem sie bewusst einkaufen. Ein erster Schritt: Weg von Billigfleisch aus dem Supermarkt, hin zu Fleisch von Metzgereien, die für Qualität und Verantwortung stehen.

Wer nachhaltig und verantwortungsbewusst einkaufen möchte, braucht keine Labels – sondern ein gutes Fleischfachgeschäft. Dort gibt es nicht nur hochwertiges Fleisch, sondern auch die Gewissheit, dass Tierwohl und Nachhaltigkeit keine leeren Versprechen bleiben.

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